Quedlinburg,

Giftige Stoffe und Vermisste in Chemiefabrik

Die Ehrenamtlichen des THW übten am Wochenende den Umgang bei Unglücken mit giftigen Stoffen. So wollen sie Schwachstellen in der Lagebeurteilung, den Umgang mit der Schutzausrüstung, der Kommunikationen oder dem Umgang mit den Gefahren selbst finden. Unter anderem fanden sie Verbesserungspotential in der Einsatzverpflegung: ein Koch fehlt in Quedlinburg.

Material wird mühevoll hochgezogen /THW Tom Tacke

In einer Chemiefabrik riss ein Baugerüst eine Rohrleitung ab, die höchst gesundheitsschädliche Stoffe führte. Diese Stoffe traten daraufhin ungehindert aus. Dabei wurden zwei Mitarbeiter vermisst. Die Rohrleitungen mussten schnell geflickt werden, da ohne diese der chemische Prozess der Produktion überhitzen und in einer Explosion enden würde. So lautete das Übungsszenario am 2. April für die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes der Ortsverbände Halberstadt und Quedlinburg.

Unter säurebeständigen Chemikalienschutzanzügen suchten und retten sie die Mitarbeiter der Chemiefabrik, dichteten die Leitungen ab und bauten einen provisorischen Bypass, um die drohende Explosion zu verhindern. Die Quedlinburger haben die auf derartige Gefahren spezialisiert. Natürlich traten real keine giftigen Stoffe, sondern lediglich Regenwasser aus.

Neben den eigentlichen Aufgaben, gibt es meist unbemerkt in der Peripherie eine Vielzahl weiterer Aufgaben. Materiallogistik, Überwachungsaufgaben, An- Aus- und Dekontaminationsaufgaben. Die Einsatzkräfte, die direkt an der Gefahrenstelle arbeiten, müssen staub- flüssigkeits- und gasdicht angezogen, mit Atemschutzgeräten und mit speziellen Funkgeräten ausgestattet werden. Nach dem Einsatz wird alles, auch die Kameraden in ihren Anzügen dekontaminiert und so ausgezogen werden, dass sie mit keinen gefährlichen Stoffen in Berührung kommen. Für Kräftezehrenden Einsätze und Übungen gibt es ein Logistikteam, welches sich besonders für die Getränke, Verpflegung und Pausenräume der Einsatzkräfte kümmert.

Der Koch ist der wichtigste Kamerad, weil niemand gern Hunger oder Durst haben möchte. Und genau an dieser Stelle fanden die Ehrenamtlichen eine große Lücke. Zwei Kameraden sind zwar übergangsweise eingesprungen, doch der THW Ortsverband Quedlinburg sucht aktuell aktiv nach Freiwilligen, die Lust an kreativem Kochen in einer gut ausgestatten Küche haben und denen es Freude bereitet, zufriedene und satte Kameraden zu haben. Übungen wie diese oder Einsätze schweißen alle Kameraden und Kameradinnen zu einer großen Familie zusammen.

Die Ehrenamtlichen des Technischen Hilfswerkes stehen in Ihrer Freizeit mit ganzem Herzen im Auftrag des Zivilschutzes und wollen einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten. Sie unterstützen Menschen mit ihrem Engagement und Technik bei Katastrophen, wie zuletzt bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal oder aktuell mit humanitären Hilfsmaßnahmen zum Ukrainekrieg. Regional unterstützen sie die Feuerwehr, Kommunen oder die Polizei im Einsatz bei der Gefahrenabwehr. Die beste Hilfe für Betroffene kann geleistet werden, wenn man sich bereits vor dem Ereignis darauf vorbereitet hat. Genau das tun die Mitglieder des THW regelmäßig Freitag abends oder bei Übungen wie an diesem Wochenende.

Wenn Sie auch mitmachen möchten, können Sie uns gern telefonisch erreichen unter 0162 4916 862 oder hier kontaktieren.

Am Ende wurden Auszeichnungen des Ortsverbandes in Silber und Gold an Kameradinnen und Kameraden verliehen, die sich durch besonderes und langjähriges Engagement in dem Bereich der CBRN-Gefahren auszeichnen.

Auszeichnung in Silber an: 

   Sebastian Wallborn
   Michael Kalbitz
   Daniel Hofmann
   Christian Tannhäuser
   Tony Hörning

Auszeichnung in Bronze:

   Eike Fischer
   Thomas Riediger
   Matthias Rummert
   Wolfram Haeseler
   Martina Blanke
   Christoph Schreiber
   Christopher Massow
   Oliver Prinzhorn
   Ivonne Bergmann
   Thomas Witzel
   Enrico Zezewske
   Franziska Kalbitz
   Thomas Ritzrau
   Axel Blumenthal


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




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