Ausgangslage war der Zusammenstoß eines Personenzuges mit einem Güterwagen. Der Personenzug entgleiste daraufhin und beschädigte anliegende Bahnhofsgebäude stark. Einige wurde sogar teilzerstört. Mehrere Personen wurden vermisst. Da auch im Katastrophen- und Zivilschutz chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren (kurz: CBRN-Gefahren) an Bedeutung zunehmen, bildet der THW Ortsverband Quedlinburg hierzu seit 2008 Spezialisten für eine solche Gefahrenlage aus. Da auch diese THW-Helfer ihren Qualifikationsstand regelmäßig festigen und erweitern müssen, gehörte auch zur Situation, dass es an einem Kesselwagen des Güterzuges zu einer Leckage kam, wodurch eine zunächst unbekannte Chemikalie ausliefen. Da der restliche Personenzug, die beschädigten Gebäude und der Kesselwagen räumlich von einander getrennt waren, war es nach einer kurzen Erkundung möglich einen Teil der Rettungsarbeiten ohne weitere Schutzmaßnahmen für die Einsatzkräfte durchführen zu können und sogar Suchhunde im Bereich der teilzerstörten Bahnhofsgebäude einzusetzen. So konnten drei Einsatzabschnitte gebildet werden: Gefahrgut, Vermisstensuche und Rettung der Personen aus dem Personenzug. Im Bereich des mit Gefahrgut beladenen Kesselwagen mussten die eingesetzten Helfer durch Chemikalienschutzanzüge geschützt werden. Nach der Erkundung wurde das Leck abgedichtet. Im Anschluss mussten schwere Randtrümmer mittels Schere-Spreizer, Hebekissen und Motorflex beseitigt werden, da der Kesselwagen vom restlichen Güterzug getrennt werden sollte. Um den Kesselwagen zu isolieren wurde dieser vom Güterzug anschließend mittels Greifzug weggezogen. So konnte verhindert werden, dass Stoffe des Güterzuges und des Kesselwagens miteinander reagieren. Parallel hierzu wurden die anderen beiden Einsatzgebiete bearbeitet. Am Personenzug wurde eine Rettungsplattform aus Teilen des Einsatzgerüstsystems von Bergungshelfern aufgebaut, dadurch wurde der Zugang zum Zuginneren geschaffen. Dort eingeschlossene und verletzte Personen konnten anschließend Patientengerecht gerettet werden. Das beschädigte Bahnhofsgebäude wurde von unserer Fachgruppe Ortung erkundet. Dabei fanden die Suchhunde insgesamt drei Personen.
All diese Personen wurden von der Fachgruppe Ortung aus dem Gebäude gerettet. Hierzu war unter anderem auch ein Zugang zum Gebäudeinneren zu schaffen.
Der THW Ortsverband Quedlinburg bedankt sich bei dem THW Ortsverband Burg für die Gastfreundlichkeit und die gute Verpflegung. Des Weiteren bedanken wir uns für die kameradschaftliche Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Cattenstedt (Dekon P) und dem DRK Quedlinburg für die sanitätsdienstliche Absicherung.
