Halberstadt, 02.06.2018 – Heftiger Starkregen überflutete am Freitagnachmittag die Domstadt in nur knapp zwei Stunden und sorgte für einen Ausnahmezustand in der gesamten Stadt. Rettungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr waren im Dauereinsatz und forderten für das städtische Klinikum die THW-Einsatzkräfte des Ortsverbandes Halberstadt und Quedlinburg zur Unterstützung an.
Noch kein ganzes Jahr ist vergangen als der Harzkreis im Sommer 2017 tagelang von Wassermassen der Holtemme und des Goldbaches heimgesucht worden. Dieses Mal flutete ein kurzer aber heftiger Starkregen zahlreiche Straßen in Flüsse. Viele Keller in Schulen und Einkaufsmärkten liefen in Minuten voll. Die Kanalleitungen konnten die Wassermengen von mehr als 60 Liter pro Quadratmeter nicht fassen.
Das Technische Hilfswerk Halberstadt ereilte das Ameos-Klinikum mit knapp 20 Einsatzkräften und pumpte den Keller eines Verwaltungstraktes frei. Wichtiger war jedoch die Sicherung der Transformatoren-Station des Krankenhaus, welche sich in einem anderen Teil des Komplexes, jedoch auch im Untergeschoss befindet. Da nach wie vor die Gefahr eines weiteren Unwetters nicht auszuschließen ist, musste das „betriebliche Herzstück“ der Klinik geschützt werden. Der technische Berater für Hochwasserschutz und Deichverteidigung des Ortsverbandes Halberstadt, Thomas Preiß, empfahl nach Begutachtung der Lage den Bau eines Schutzwalles, so dass erneute Wassermengen nicht in die Räume der Netzversorgung eindringen könnten. Das Technische Hilfswerk Quedlinburg wurde zur weiteren Unterstützung angefordert und rückte mit 17 Kräften in kürzester Zeit nach. Für den 35-meterlangen Wall schippten die nun mehr als 30 Einsatzkräfte beider Ortsverbände knapp 2.000 Sandsäcke und verbauten sie fachmännisch um die Gefahrenzone.
Hochwasserschutz und Deichverteidigung sind für das Technische Hilfswerk ein zentrales Thema. Diesem wird besonders nach den Ereignissen der vergangenen Tage und Monate viel Aufmerksamkeit gewidmet und ist ein wichtiger Ausbildungsschwerpunkt neben Bergen und Räumen oder anderen Fachbereichen. Am Wochenende 16./17. Juni findet deshalb eine groß angelegte Bereichsausbildung zu diesem Thema in Magdeburg statt, an der alle elf Ortsverbände des Regionalbereiches Nord (Sachsen-Anhalt) mit ihrem Technischen Zug teilnehmen und Neues zur Gefahrenabwehr bei Hochwasser-Katastrophen lernen.
Ortsverbände des Regionalbereiches Magdeburg sind die Ortsverbände Bernburg, Burg, Calbe (Saale), Halberstadt, Haldensleben, Magdeburg, Oschersleben, Quedlinburg, Salzwedel, Staßfurt und Stendal.
Vielen Dank an Sandra Pampus für den Textvorschlag.