Ahrtal, 15.08.2021, von Tobias Heine

Quedlinburger THW leistet 4 Wochen Katastrophenhilfe im Ahrtal

Nach den heftigen Unwettern in NRW / RLP und der folgenden Flutkatastrophe war der THW Ortsverband Quedlinburg in den letzten 4 Wochen durchgehend im Einsatz und leisteten knapp 9000 Einsatzstunden. Die aktuelle Einsatzlage macht Folgeeinsätze wahrscheinlich. Sie stützten unterspülte Gebäude ab, bargen Fahrzeuge, halfen bei den Aufräumarbeiten, hielten und setzten Einsatztechnik in stand, überwachten die Standsicherheit von Gebäuden und Brücken und führten den Materialbereitstellungsplatz am Bereitstellungraum in Nürburg. Besonderer Dank gilt hierbei den Familien und Arbeitgebern der Helferinnen und Helfer.

THW

Am vergangenen Sonntag kamen die Kameradinnen und Kameraden des THW Ortsverbandes Quedlinburg aus einem 4-wöchigem Einsatz im Flutgebiet im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) zurück. Insgesamt leisteten in der Zeit die etwa 40 Ehrenamtlichen knapp 9000 Einsatzstunden. Neben vielen weiteren Hilfsorganisationen ist THW weiterhin vor Ort, um die Schäden des starken Unwetters und der folgenden Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu beseitigen. Der bundesweite identische Aufbau des THW ermöglicht eine problemlose Zusammenarbeit der THW-Einheiten aus allen Teilen Deutschlands sowie deren Ablöse. In Anbetracht des immensen Schadensbild rechnen die Quedlinburger mit weiteren Folgeeinsätzen.

„Dort zu helfen ist nicht nur unsere Aufgabe, sondern uns ein inniges Bedürfnis, eine Verpflichtung gegenüber uns selbst.“ fasst es eine Kameradin zusammen. Ein anderer Kamerad meint „Aus der Verzweiflung in den Augen der Betroffenen wird Hoffnung und Dankbarkeit“.

Dank an Arbeitgeber, Freunde und Familie

Besonderen Dank sprechen die Quedlinburger ihren Familien und Freunden für den Rückhalt während des Einsatzes aus, die auf Mama oder Papa, Partner, Tochter oder Sohn verzichten mussten. Auch den Arbeitgebern muss an dieser Stelle ein besonderer Dank ausgesprochen werden, der auf die Arbeitskraft der Ehrenamtlichen während dieser Zeit verzichten muss.

4 Einsatzschwerpunkte

Vor Ort gab es für die Quedlinburger vier Einsatzschwerpunkte:

Ein Teil der Quedlinburger hielt und setzte Einsatztechnik für das THW und andere Hilfsorganisationen als Einsatzwerkstatt und „Pannendienst“ instand. Dabei reparierten sie Einsatztechnik wie Kettensägen, Pumpen auch Radlader und Einsatzfahrzeugen. Somit können die Ausfallzeiten im Einsatz möglichst geringgehalten werden

Mit dem Einsatzstellensicherungssystem, kurz ESS, wurden beschädigte Berghänge, akut einsturzgefährdete Häuser oder wichtige Brücken während der Aufräumarbeiten auf ihre Standsicherheit überwacht. Einem Einsturz gehen kleine Bewegungen voraus, die das System erfassen und somit die Fluthelfer frühzeitig warnen kann.

Ein weiterer Teil der Helfer stützt unterspülte Gebäude mit dem Abstützsystem Holz oder anderen Stützmaßnahmen ab, um sie wieder begehbar zu machen. Je nach Bedarf unterstützen sie die Anwohner bei den Aufräumarbeiten, entfernen den extrem fest gewordenen getrockneten Schlamm mit schwerem Gerät. Sie bargen Fahrzeuge, demontierten defekte Heizungsanlagen und helfen beim Entrümpeln.

Diese Arbeiten gelingen nur, wenn durchgehend ausreichend Material, wie Bauholz, Wasser, Schutzkleidung, Paletten usw. bereitgehalten wird. Die Führung und Koordinierung des Materialbereitstellungsplatzes übernahmen auch Ehrenamtliche aus Quedlinburg. Der Platz ist Teil des Bereitstellungsraumes am Nürburgring, der sozusagen das Basislager aller Einsatzkräfte in der Region ist. Dort füllen sie ihre Vorräte auf, Schlafen und Verpflegen sich. Bei größeren Einsatzlagen ist das Bilden eines solchen Raumes ein übliches Vorgehen.

Allgemeine Lage für das THW vor Ort

Die Maßnahmen zur akuten Gefahrenabwehr kommen im gesamten Einsatzgebiet langsam zum Ende. Der bundesweite Einsatzschwerpunkt des THW verlagert sich nun weiter zur Instandsetzung der Infrastruktur, wie die Trinkwasserver- und Entsorgung, zum Behelfsbrückenbau, Notstromversorgung, Beheizen von Häuser und die Instandsetzung von Wegen und Straßen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Wiederinbetriebnahme des von der Flut beschädigten Krankenhauses Maria Hilf in Bad Neuenahr. Derzeit sind täglich knapp 1500 Ehrenamtliche und 160 Hauptamtliche THW-Kräfte im Einsatz. Aufgrund der Schäden wird der Einsatz des THW noch länger nötig sein. Hierbei ist es sehr wahrscheinlich, dass die Quedlinburger über die zentrale Koordinierungsstrukturen des THW wieder angerordert werden.

Engagier dich auch

Katastrophen wie diese zeigen uns, wie wichtig eine funktionierende und hilfsbereite Gesellschaft ist, in der man sich auch auf andere verlassen kann und Hilfe bekommt, wenn man sie wirklich braucht. Was im Ahrtal im Großen passiert, geschieht auch öfter im Kleinen. Die meisten Hilfsorganisationen sind ehrenamtlich tätig, wie die meisten Feuerwehren und das THW. Sie brauchen deine Unterstützung, immer und überall. Engagier dich auch. Hier entlang.


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