Quedlinburg, 11.08.2017, von VD / TH

Menschenrettung, vermisste Personen im Silo....

So oder so ähnlich hätte das Alarmstichwort auf dem Digitalen Meldeempfänger (kurz Pieper) aussehen können. Zum Glück handelte es sich aber nur um eine Übung der allmonatlich stattfindenden Atemschutzgeräteträger-/ CBRN-Ausbildung (chemische, biologische, radiologisch und nukleare Gefahren).

Kernlochbohrung zum ersten Vordringen zu einem Verschütteten; Bild:Hannjo Humpsch

Am Freitag den 11.08.2017 um Punkt 19 Uhr, begaben sich 14 Kameraden des THW Ortsverbands Quedlinburg zur Sternwarte in Quedlinburg. Dort wurde der ehemalige Trinkwasserspeicher für Quedlinburg als optimales Übungsobjekt genutzt.

Den eintreffenden Einsatzkräften wurden 2 vermisste Arbeiter im inneren Bereich des Wasserspeichers gemeldet. Umgehend machten sich 2 Kameraden unter umluftunabhänigem Atemschutz (Pressluftathmer - PA) auf zur Erkundung im inneren Bereich des Reservoirs. Der Atemschutz wurde notwendig, da ein zu geringe Sauerstoffkonzentration in dem nicht belüfteten Raum nicht ausgeschlossen werden konnte. Während der Lagererkundung wurde eine bewusstlose Person gefunden, die frei zugänglich war. Diese musste jedoch über einen senkrechten Einstiegssschacht mittels EGS-Dreibock (Einsatzgerüstsystem) aus dem Schadensgebiet gebracht werden. Ein nachrückender Trupp konnte die Person zügig aus dem Gefahrenbereich retten.

Eine zweite Person konnte während der Erkundung hinter einer 70 cm starken Ziegelmauer lokalisiert werden.

Hier war ein höherer Personal- und Technikaufwand von Nöten. Es wurden 4 weitere Helfer mit Atemschutzgerät ausgerüstet und das Kernbohrgerät einsatzbereit gemacht. Nach dem die nötige Infrastruktur geschaffen wurde (Strom und Wasser), begannen die Einsatzkräfte eine 110 mm große Kommunikationsöffnung in das 70 cm starke Mauerwerk zu schneiden, um eine erste Kommunikation mit dem Verschütteten aufzubauen und eine weitere Lageeinschätzung geben zu können. Da für den Rückbau und die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft einiges an Zeit eingeplant werden musste, wurde die Übung an der Stelle beendet. Im realen Einsatz würde nun die technische Ortung mittels einer Videoendoskopkamera den hinter der Wand befindlichen Hohlraum und den darin befindlichen Verschütteten inspizieren, sofern dieser nicht mehr ansprechbar gewesen wäre. Im nächsten Schritt würden die Helfer eine Rettungsraute (eine besonders zur Rettung effektive Form eines Mauerdurchbruches) mittels Stemmhammer durch die Wand stemmen, zur Person vordringen, sie erstversorgen und mittels Schleifkorb (eine Art Krankentrage) aus der Gefahrenlage retten.


  • Kernlochbohrung zum ersten Vordringen zu einem Verschütteten; Bild:Hannjo Humpsch

  • Einsatzstelle; Bild:Hannjo Humpsch

  • Vorbereitungen zum Eindringen und Versorgungstrupps; Bild:Hannjo Humpsch

  • ASÜ-Tafel zur Überwachung der Atemschutztrupps; Bild:Hannjo Humpsch

  • Retten der ersten Person mittels Schleifkorb und Dreibock als Zugvorrichtung; Bild:Hannjo Humpsch

  • erste zugängliche Person (Dummy); Bild:Hannjo Humpsch

  • Lageerkundung;Bild:Hannjo Humpsch

  • Lageerkundung mit Sicherungsseil; Bild:Hannjo Humpsch

  • erste Lageerkundung unter PA im wegen zu niedriger Sauerstoffkonzentration; Bild:Hannjo Humpsch

  • Senkrechter Zugang mit Dreibock als senkrechte Hubvorrichtung; Bild:Hannjo Humpsch

  • Zugführer mit dem noch etwas geschafften Geretteten (Plattfuß); Bild:Hannjo Humpsch

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