Quedlinburg, 19.04.2018

Gefahrstoffeinsatz nach außer Kontrolle geratenen Demonstration

Am Wochenende trainierte das THW in Quedlinburg den fiktiven Einsatz nach einer außer Kontrolle geratenen Demonstration, in dessen Folge es zu mehreren Explosionen in einem Bio-Chemielabor kam. Nur unter höchsten Schutzmaßnahmen gelang es ein weiteres Austreten von Chemikalien zu verhindern und atomare Gefahren abzuwenden.

Arbeiten unter CBRN-Lagen; Foto: Archiv THW

In den vergangenen Monaten vermehrten sich die Proteste gegen das fikive „Institut der bunten Pflanzen“ (IbP) durch teilweise extrem ausschreitende Demonstrationen vor dem Institutsgelände. Das IbP forscht intensiv an gentechnisch veränderten Pflanzen und Tieren. Dazu sind mehrere Bio- und Messlabore mit atomaren Strahlern und diverse Chemikalenlager nötig.

Am 13.April 2018 um 20.35 Uhr explodierten 6 Gebäude auf dem Institutsgelände. Darunter ein Labortrakt mit der höchsten Biogefahrenwarnstufe sowie zwei Gebäude mit radioaktiven Strahlungsquellen und ein weiteres Gebäude mit einem Lager für chemische Düngemittel und hochgiftigen Substanzen.

20 Personen waren zum Zeitpunkt der Explosionen in den Gebäuden. Beim Eintreffen der Kräfte des THW wurden noch immer einige Menschen in den Gebäuden vermisst. In Chemikalienschutzanzügen und unter vollem Atemschutz drangen die Helfer des THW in die Gebäude ein, lokalisierten mit spezieller Messtechnik die atomaren Strahler, um sie anschließend wieder strahlungssicher zu verpacken. Gleichzeitig musste einige Verletzte gefunden und gerettet werden. Ein Behälter mit auslaufender Phosphorsäure erschwerte die Arbeiten zusätzlich. Er wurde provisorisch abgedichtet.

In einem anderen Einsatzabschnitt hatten die Helfer ganz andere Probleme zu bewältigen. Man konnte Schreie hören. Doch der Zugang zu Gebäude 2 und 3 waren durch die gewaltige Explosion verschüttet. Mit schwerer Technik rückten die Helfer an, um sich Stück für Stück durch die Trümmer zu graben, zu sägen und zu bohren. Endlich bei den Verletzten angekommen, staunten die Einsatzkräfte nicht schlecht. Die Mitarbeiter hatten sich in den Schläuchen verfangen, die hochgiftige Substanzen führten. Ein einfache Durchtrennen war somit unmöglich. Die Einsatzkräfte mussten die Schläuche entwirren ohne die Verletzten zu schädigen. Die Personen waren in unterschiedlicher Verfassung. Einige benötigten mentaler Betreuung, andere intensiven Erstehilfemaßnahmen.

Bei dieser Übung konnten die ehrenamtlichen Helfer ihren Ausbildungsstand unter Beweis stellen. Auch wenn niemand hofft, tatsächlich solch ein Einsatzstichwort zu lesen, ist es gut, darauf vorbereitet zu sein und zu wissen, dass das Zusammenspiel der Kameraden untereinander, aber auch der Hilfsorganisationen funktioniert. Beobachter aus dem THW Regionalstellenbereich Dortmund und hochrangige Mitgleider der THW Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalten zeigten sich positiv nach der Übung und lobten den Ausbildungsstand.

Die Übung fand auf dem Gelände des Ortsverbandes Quedlinburg statt. Es wurden weder umweltschädidigende Substanzen noch atomare Strahler verwendet.

Parallel zu der Übung lief eine weitere Übung und Weiterbildung im Bereich der Atemschutzgeräteträger, die sich in Theorie und Praxis den Umgang mit unterschiedlichen Atemschutzgeräten und Notfallequpment in einer anspruchsvollen Übungsstrecke beschäftigte. Die Übungsstrecke wurde teilweise stark vernebelt, um einsatznahe Bedingungen zu schaffen. Aus wurden einige Stressmomente eingebaut, wie beispielswiese eine verschlossene Atemschutzflasche oder ein defekt an der ünrigen Ausrüstung.

An den Übungen waren ingesamt mehr als 40 Helfer aus den THW-Ortsverbänden Magdeburg, Staßfurt, Stendal, Halberstadt, Quedlinburg und Oschersleben beteiligt.


  • Arbeiten unter CBRN-Lagen; Foto: Archiv THW

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