Cochstedt,

Gasexplosion in Cochstedt – THW unterstützt Feuerwehren des Salzlandkreises

Quedlinburger und Leipziger ESS überwachen den Wohnblock nach einer Gasexplosion bei der Landkreisübung des Salzlandkreises. Das THW Staßfurt steift aus.

Tachymeter des ESS vermisst Wohnblock nach Gasexplosion; Quelle: Tobias Heine, THW OV QLB

Ein Erlebnisbericht:

Die Feuerwehr des Salzlandkreises wurde in den frühen Morgenstunden des 30.09. zu einer Einsatzstelle in Cochstedt alarmiert. Im 4. Stock eines Wohnblockes ereignete sich eine Gasexplosion. Noch werden Bewohner in dem teilzerstörten Gebäude vermutet. Man kann Hilfeschreie hören und es tritt Gas aus. Der Zugang zu dem Treppenhaus ist durch die herabgefallenen Trümmerteile versperrt. Die Feuerwehr kann nur durch die Fenster des ersten und zweiten Obergeschosses in das Gebäudeinnere vordringen, um nach den Vermissten in den ersten beiden Etagen zu suchen. Währenddessen wird das noch ausdringende Gas abgestellt und die Wohnungen belüftet. Teilweise muss sich die Feuerwehr mit Trennschleifern Zutritt zu den Räumen verschaffen. Einige Personen können verletzt gefunden werden. Sie werden rasch erstversorgt und in Schleifkörben (robuste Krankentragen) gerettet. Die oberen Etagen sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht begehbar, da die Statik durch das Ereignis stark in Mitleidenschaft gezogen ist. Es befinden sich in der Decke der dritten Etage starke Risse, Spalten und Löcher.

Es trifft das alarmierte THW ein. Die Kameraden aus Quedlinburg und Leipzig, die gerade zufällig auch vor Ort sind, beginnen den Aufbau ihres Einsatzstellensicherungssystem (ESS). Sie werden mit ihrer Technik die oberen Stockwerke beobachten gefährliche Bewegungen frühzeitig erkennen und die Einsatzkräfte warnen.

Währenddessen beginnen die THW-Kameraden aus Staßfurt die dritte Etage mit einem besonderen Einsatzgerüstsystem (EGS) auszusteifen, um so die vierte Etage begehbar zu machen. Noch immer kann man Hilferufe hören. Nun kann man erkennen, dass diese aus der dritten und vierten Etage kommen. Die ESS-Trupps überwachen das Gebäude, aber die Trümmer und die Struktur weisen nur geringe Bewegungen auf.

Nun kann auch zu den noch verbliebenen Verletzten vorgedrungen werden. Es sind zwei Verletzte. Aufgrund der Höhe und der Enge des Treppenhauses entscheiden sich Feuerwehr und THW dazu, die Verletzten im Schleifkorb außen an der Hauswand herabzulassen. In der fünften und obersten Etage wird ein sogenannter Deltaausleger im Fenster befestigt, der etwa einen Meter aus dem Fenster ragt. An ihm ist eine Umlenkrolle mit Seilbremse befestigt, durch die ein Seil geführt wird, an dem wiederum der Schleifkorb befestigt ist.

Kurz darauf ertönt ein dreimaliges und eindringliches Geräusch eines Drucklufthorns. Der ESS-Trupp hat eine gefährliche Bewegung der Trümmer im oberen Geschoss festgestellt. Alle Einsatzkräfte verlassen sofort das Gebäude, um sich zu retten.

Die Übung ist zu Ende. Für alle gibt es nunmehr Essen durch den ASB aus Aschersleben.

Solche oben dargestellten Übungen sind vor allen wichtig, um das gegenseitige Vertrauen zwischen den Feuerwehren und dem THW zu stärken; um die jeweiligen Aufgaben kennenzulernen und Situationen aufzudecken, in denen es Verbesserungen geben kann. Dies ist mit der Übungsauswertung gelungen. Wir bedanken uns bei den beteiligten Feuerwehren und Ortsverbänden für die Gastfreundschaft, die gute Zusammenarbeit und Kameradschaft.


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