Nähe Breslau, 14.09.2018, von Tobias Heine

Bilaterale Kooperation: THW und polnische Feuerwehr arbeiten und üben zusammen

Die polnische Feuerwehr und das THW sind in der Woche vom 10.09. bis 14.09. eine gemeinsame Übung und Ausbildung mit dem Thema Gebäudesicherung gefahren. Ein Wettkampf bildete den Höhepunkt des Erfahrungsaustausches und der gemeinsamen Diskussion über unterschiedliche Techniken der Gebäudesicherung.

gemeinsamer Deckendurchbruch; Foto: Rainer Bornschein

Seit langem steht der THW Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt in einer bilateralen Kooperation mit der polnischen Staatsfeuerwehr. So hat sich seit Jahren eine Gemeinschaftsübung und gegenseitige Besuche etabliert.

In diesem Jahr fuhren die THW Ortsverbände Staßfurt, Bernburg und Quedlinburg mit ihrer Abstütztechnik in die Nähe des polnischen Breslaus. Dort wartete sie auf die polnische Feuerwehr auf einem gigantischen Übungsgelände: eine leerstehende Stadt, an der sich Einsatzkräfte austoben können.

Gemeinsam stützten das THW und die Kameraden der Feuerwehr ein 12 m hohes Theater mit dem Abstützsystem Holz (ASH) ab und stellten dazu einen 10m-Bock. Üblicherweise wird dies Technik bei Gebäudeschäden der Statik nach Brand, Unterspülung oder Explosion eingesetzt.

Gleichzeitig wurde eine andere Gebäudehälfte mit dem Einsatzgerüstsystem (EGS) abgestützt. Die fachliche Diskussion mit den Kameraden erläuterte auch, dass mit dem EGS nicht nur Gebäudeteile abgestützt werden können, sondern auch unterschiedliche Lösch- und Rettungsplattformen, Stege, begehbare Behelfsbrücken und Kabelüberführungen gebaut werden können.

Dies führte rasch dazu, dass in gemeinsamer Arbeit ein Deckendruchbruch als Rettungsöffnung in 6 m Höhe geprobt wird. Dazu wurde ebenfalls das EGS eingesetzt und mit polnischer und deutscher Technik die Rettungsöffnung über Kopf geschaffen. Während der gesamten Arbeiten wurden die Standsicherheit des Gebäudes, einer Halle der Größe 40m mal 20m, mit dem Einsatzstellensicherungssystem (ESS) überwacht. Dieses misst in nahezu Echtzeit die Bewegungen des Gebäudes, um so frühzeitig Risiken zu erkennen.

Den krönenden Abschluss bildete ein Wettkampf zweier polnischer und eines deutschen THW-Teams. Es bestand die Aufgabe zu meistern, eine Deckenabstützung in 4m Höhe sicherzustellen. Während das erste  polnische Team ein spezielles Abstützsystem aus einer Art Bausteifen hatte, entscheid sich das zweite polnische Team einen Abstützturm aus Holz zu bauen. Das THW entscheid sich für das EGS, was sie in nur 16:47 min errichteten. Damit lagen sie nur knapp hinter dem Team der polnischen Bausteifen und erlangten den zweiten Platz.

Rundum war es eine gelungene Ausbildungsübung, die viele neue Erfahrungen, Eindrücke und Anregungspunkte sowie deutsch-polnische Freundschaften bot.

Die Kameraden des THW bedanken sich für die polnische Gastfreundschaft und Einladung zu dieser Übung.


  • gemeinsamer Deckendurchbruch; Foto: Rainer Bornschein

  • gemeinsame Ausbildung: polnische Bausteifen; Foto: Rainer Bornschein

  • gemeinsame Ausbildung: EGS; Foto: Rainer Bornschein

  • gemeinsame Ausbildung: ASH; Foto: Rainer Bornschein

  • gemeinsame Ausbildung: ASH; Foto: Rainer Bornschein

  • Antreten vor der Übung/Ausbildung; Foto: Reiner Teibe

  • Deckenabstützung: EGS des THW; Foto: Rainer Bornschein

  • Deckenabstützung: Holzkonstruktion der Polen; Foto: Reiner Tiebe

  • Deckenabstützung: polnische Bausteifen; Foto: Reiner Tiebe

  • gemeinsamer Deckendurchbruch: Gruppenfoto; Foto: Rainer Bornschein

  • gemeinsamer Deckendurchbruch: Das ESS überwach die Statik; Foto: Rainer Bornschein

  • gemeinsamer Deckendruchbruch überkopf sägen; Foto: Reiner Tiebe

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