Halberstadt, 21.09.2017, von TH

PKW kollidiert mit gefahrstoffbeladenem Güterzug: zwei schwer Verletzte, THW übt Ernstfall

der Erkungstrupp auf der Suche nach dem radioaktiven Strahler

Ein Bahnübergang, ein Güterzug mit Gefahrstoff und ein Auto, was da nicht sein sollte. Nach einem Verkehrsunfall auf einem Bahnübergang tritt schweflige Säure aus und läuft auf die Gleise des Halberstädter Güterbahnhofes. Ganz in der Nähe befinden sich in dem verunfallten Wagen zwei bewusstlose Personen. Als wäre der Unfall selbst nicht schon schlimm genug, erschwert die hoch ätzende schweflige Säure den Einsatzkräften die Rettung enorm und lässt die Bewusstlosen in zusätzlicher Gefahr schweben. Das THW rückt mit seiner CBRN-Einheit aus Quedlinburg glücklicherweise nur zu einer Übung aus. Aber die Lage könnte real sein. Die Kameraden arbeiten hochkonzentriert. Unter Chemikalienschutzanzügen und unter Atemschutz rücken sie an.

Zuerst gilt es zu erkennen, um welchen Stoff und damit um welche Gefahr es sich tatsächlich handelt, um die richtigen Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Gleichzeitig werden die auslaufenden Flüssigkeiten provisorisch aufgefangen, um anschließend die Leckagen in dem defekten Kesselwagen abzudichten. Ein Vordringen zu den Verletzten ist erst danach möglich. Diese werden anschließend baldmöglichst aus ihrem Autowrack befreit werden.

Die CBRN-Einheit des THW ist speziell ausgestattet und ausgebildet für das Arbeiten für Einsätze mit Chemikalien, biologischen Gefahren und radioaktiven oder nuklearen Herausforderungen (CBRN).

Vorangegangen ist an jenem Donnerstag bereits eine andere Übung auf dem ortsverbandeigenen Übungsgelände in Quedlinburg. Dort stellte sich im Einsatzscenario heraus, dass sie es mit einem radioaktiven Strahler zu tun haben. Dieser wurde durch spezielle Messgeräte auf WLAN-basis simuliert. Der Strahler war ein besonders umgebauter WLAN-Router. So lernen die Kameraden des THW vor allem das Suchen und Orten der radioaktiven Gefahren, die man mit menschlichen Sinnesorganen nicht erkennen kann. So üben und verbessern sie ihre Suchstrategien.

Diese Gefahren, mit denen sich das THW bei den Übungen beschäftigt können selbst im Alltag überall lauern. Werden doch täglich wichtige aber auch gefährliche Gefahrstoffe über Deutschlands Autobahnen und Schienen transportiert und damit täglich umgegangen oder findet man beispielsweise radioaktive Strahler in Röntgenpraxen, so wird die Wichtigkeit klar, warum sich die THW-Kameraden aus Quedlinburg und Magdeburg auf den Ernstfall vorbereiten.

Bei Einsätzen werden die unterschiedlichsten Fähigkeiten und Talente der ehrenamtlichen Helfer gebraucht. Jeder kennt seine Aufgabe und diese Übungen zeigen wie gut das Zusammenspiel funktioniert und an welchen Stellen es verbessert werden kann und muss: Am Nachwuchs. Das THW hat viele unterschiedliche Aufgaben und freut sich stets über neuen Zuwachs.

www.thw-quedlinburg.de


  • der Erkungstrupp auf der Suche nach dem radioaktiven Strahler

  • fertig angekleideter Helfer im CSA in der Ankleide

  • hecktisches Treiben in der Ankleide

  • Einweisung eines Trupps durch den Zugführer

  • der Erkundungstrupp und der Rettungstrupp gehen gleichzeitig aus der Ankleide zur Einsatzleitung

  • ein Helfer unter Chemikalienschutzanzug und Pressluftatmer (CSA und PA)

  • Einweisung der Trupps in den Einsatzauftrag

Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




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